Frühbehandlung

Durch frühzeitige Behandlung können oft schwere Kieferfehlstellungen vermieden oder zumindest in ihrer Ausprägung reduziert werden. Häufig werden dadurch weitere Behandlungen zum späteren Zeitpunkt erleichtert und manchmal sogar ganz unnötig machen.

Normalerweise beginnt eine kieferorthopädische Behandlung wenn die bleibenden Eckzähne oder kleinen Backenzähne durchbrechen mit etwa 9-10 Jahren. In manchen Fällen ist es jedoch erforderlich früher mit einer kieferorthopädischen Behandlung zu beginnen. Dies kann schon um das 6. Lebensjahr notwendig sein, in einigen Ausnahmefällen sogar bereits ab dem 4. Lebensjahr.

Eine kieferorthopädische Frühbehandlung ist sinnvoll, wenn das Kind Angewohnheiten wie eine falsche Zungenposition, Daumenlutschen oder Mundatmung statt Nasenatmung zeigt. Zudem gilt es Zahnfehlstellungen wie den Kreuzbiss, die progene Bisslage/ Vorbiss oder den offenen Biss früh zu erkennen, um einer weiteren ungünstigen Kieferentwicklung vorbeugen zu können. Ziel der frühzeitigen Behandlung ist die Korrektur der Fehlstellung oder eine Reduktion der Schwierigkeit und des zeitlichen Aufwands der späteren „normalen“ kieferorthopädischen Behandlung.

Wann ist eine Frühbehandlung notwendig?

 

Seitlicher Kreuzbiss

Meist ist der Oberkiefer im Vergleich zum Unterkiefer zu schmal und rutscht dadurch zu einer Seite weg. Die oberen Seitenzähne stehen auf einer Seite weiter innen als die unteren Seitenzähne und führen ohne Korrektur zu einem schiefen Wachstum.

 

Frontaler Kreuzbiss/“Vorbiss“

Die unteren Schneidezähne stehen vor den oberen Schneidezähnen.

 

Offener Biss

Beim Zubeißen haben die Schneidezähne keinen Kontakt und häufig steht der Mund offen. Das Kind atmet meist durch den Mund statt durch die Nase und die Lippen sind meist trocken und rissig.

 

Vorzeitiger Milchzahnverlust

Milchzähne haben eine Platzhalterfunktion für die neuen Zähne. Bei vorzeitigem Zahnverlust wandern die hinteren Zähne auf und es fehlt der Platz für die bleibenden Zähne.

 

Unterkieferrücklage/“Überbiss“

Der Unterkiefer liegt zurück und die oberen Schneidezähne stehen oft weit vor. Häufig ist der Lippenschluss erschwert und das Kind beißt auf die Unterlippe.

 

Offener Biss

Beim Zubeißen haben die Schneidezähne keinen Kontakt und häufig steht der Mund offen. Das Kind atmet meist durch den Mund statt durch die Nase und die Lippen sind meist trocken und rissig.